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„Multiple Chemische Sensitivität" - Mechanismen durch römische Studie bestätigt

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Portland, OR - 5. Juli 2010 - Der physiologische Mechanismus der „Multiplen Chemischen Sensitivität“, den der Biochemiker Prof. Martin L. Pall erforschte und vorstellte wurde nun mit den jüngsten Ergebnissen einer unabhängigen Forschungsgruppe in Rom bestätigt.

Die „Multiple Chemische Sensitivität“ (MCS), die auch als chemische Sensitivität und schadstoffinduzierter Toleranzverlust bekannt ist (TILT), ist eine Krankheit, die durch toxische Exposition gegenüber chemischen Stoffen eingeleitet wird. Sie ruft toxische Hirnschäden, sowie eine hohe Sensibilität gegenüber der gleichen Chemikaliengruppe hervor, die
an der Auslösung der Erkrankung beteiligt war.

Empfindlichkeitsreaktionen in anderen Körperbereichen sind ebenfalls häufig zu sehen.

"Epidemiologische Studien zeigen, dass MCS eine erstaunlich häufige Erkrankung ist, sogar häufiger als Diabetes", sagte Pall, emeritierter Professor für Biochemie und Medizinische Wissenschaften an der Washington State Universität. "Meine Durchsicht der Literatur und anderer Forschungseinrichtungen, die ich in den vergangenen elf Jahren durchgeführt habe, zeigt den wahrscheinlichen zentralen Mechanismus von MCS, als einen biochemischen Teufelskreis  - Mechanismus, der auch beim NO/ONOO- Zyklus bekannt ist."


Pall's Arbeit ist in vielfältiger Art und Literatur (Bücher und Artikel) weit verbreitet. Bei der jüngsten Publikation handelt es sich um ein Kapitel, der maßgeblich in dem internationalen Referenz-Handbuch für Toxikologen, Allgemeine und Angewandte Toxikologie, 3. Auflage, 2009 veröffentlicht wurde.

Der Zyklus NO/ONOO-

Der NO/ONOO- Zyklus, ausgesprochen „no-oh-no“, steht für die chemische Struktur von Stickstoffmonoxid (NO) und Peroxynitrit (ONOO). Dieser biochemische Teufelskreis Mechanismus setzt voraus, dass jedes der Elemente, bei Patienten mit MCS und verwandten Krankheiten, in dem Zyklus miteinander verbunden und demzufolge erhöht sind. Es konnte gezeigt werden, dass die meisten Elemente des Zyklus bei solchen Erkrankungen, wie dem Chronischen Müdigkeitkeitssyndrom und der Fibromyalgie, sowie in MCS-Tiermodellversuchen erhöht waren. Einige Zyklus-Elemente waren allerdings zuvor noch nicht bei MCS-Patienten gemessen worden.

Die jüngst durch die Forschungsgruppe in Rom durchgeführte Studie wird in Bezug auf die Betrachtung der NO/ONOO-Zyklus-Theorie von Bedeutung sein, weil sie zeigt, dass drei Zykluselemente bei MCS-Patienten erhöht sind (De Luca et al, Toxicology and Applied Pharmacology, 2010, April 27 Epub ahead of print
). Diese Elemente sind die inflammatorischen Zytokine, Stickstoffmonoxid und oxidativer Stress. Jede dieser Messungen liefert eine wichtige Bestätigung für den von Pall vorgeschlagenen Erkrankungsmechanismus.

Die inflammatorischen Zytokine und die Stickstoffmonoxid–Erhöhungen sind niemals zuvor bei MCS Patienten gemessen worden, obwohl sie nachweislich in MCS-Tiermodell-Versuchen erhöht waren. Über oxidativen Stress bei MCS-Patienten wurde in zwei früheren Studien berichtet. Die Daten, der „De Luca et al“–Studie sind jedoch viel umfangreicher, als die früher erhobenen Daten. Folglich werden diese neuen Ergebnisse eine wichtige Bestätigung des NO/ONOO- Zyklus, als zentralen Mechanismus der MCS-Krankheit, liefern.

Der NO/ONOO- Zyklus nützt auch für ein besseres Verständnis der Rolle von giftigen Chemikalien bei der Auslösung von MCS und der dementsprechenden Behandlung. Man geht davon aus, dass jede der sieben Chemikalienklassen, die an MCS beteiligt sind, indirekt an der Erhöhung der NMDA-Rezeptor-Aktivität (Glutamat-Rezeptoren für die Steuerung der synaptischen Plastizität und Memory-Funktion) beteiligt ist. Dieses führt wiederum zu einem raschen Anstieg des intrazellulären Kalziums (Ca2 +), des Stickstoffmonoxids und des Peroxynitrits (ONOO-), welches den NO/ONOO- Zyklus zu stark stimuliert.

"Viele der Agenzien, die von umweltmedizinischen Ärzten zur Behandlung von MCS-Patienten verwendet werden, können als Senker verschiedener Zyklusanteile angesehen werden und sind somit teilweise durch diesen Mechanismus validiert", sagte Pall. "Daher kann der Mechanismus des NO/ONOO-Zyklus auch zur Validierung therapeutischer Ansätze der Umweltmedizin in den USA, in Deutschland, in einigen anderen Regionen Europas und anderer Länder angesehen werden."

Kontakt:
Martin L. Pall, PhD
Professor Emeritus für Biochemie und Basic Medical Sciences
Washington State University
(1 *) 503-232-3883
martin_pall (at) wsu.edu
Infos&Webseite: www.thetenthparadigm.org ^
Infos&Deutsche Webseite: www.martinpall.info/ ^

Quelle zur Studie: Biological definition of multiple chemical sensitivity from redox state and cytokine profiling and not from polymorphisms of xenobiotic-metabolizing enzymes ^

Übersetzung / Translation (C): Aida Infante - www.umweltrundschau.de

 

 

 

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